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11. Deutscher Verzinkerpreis 2009 - Postulat der Nachhaltigkeit (Langfassung)

Zum 11. Mal wurde der mit 10.000 Euro dotierte Deutsche Verzinkerpreis für Architektur und Metallgestaltung vom Industrieverband Feuerverzinken verliehen. Der 20jährigen Tradition folgend wurden auch bei der diesjährigen Preisvergabe wieder herausragende Architekturen, Ingenieurbauwerke und Objekte in das Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt.

Zum 11. Mal wurde der mit 10.000 Euro dotierte Deutsche Verzinkerpreis für Architektur und Metallgestaltung vom Industrieverband Feuerverzinken verliehen. Der 20jährigen Tradition folgend wurden auch bei der diesjährigen Preisvergabe wieder herausragende Architekturen, Ingenieurbauwerke und Objekte in das Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt.

Aus insgesamt 65 Einreichungen wählte eine unabhängige Jury zwei Belobigungen, vier Anerkennungen, zwei dritte Preise sowie einen zweiten und einen ersten Preis aus. Die Einreichungen und vor allem die prämierten Objekte zeigten das breite Anwendungsspektrum von feuerverzinktem Stahl und die große Bedeutung des Feuerverzinkens unter dem immer wichtiger werdenden Postulat der Nachhaltigkeit im Lebens- und Nutzungszyklus von Gebäuden. Dies gilt besonders für Aufgabenbereiche, die bisher - was Qualitäten und Innovationen anbelangt - eher ein Schattendasein geführt haben.

 

1. Preis: Kraft Baustoffhandel, München

03 Architekten, München

Die architektonische Transformation eines bestehenden Baustoffhandels in einem urbanen Gewerbegebiet mit angrenzender Wohnbebauung wird mit kreativer Bravour gemeistert. Das subtile Spiel mit den gehandelten Waren wird zum interaktiven Bild sowohl innen wie außen. Die feuerverzinkten Stahlkonstruktionen mit ihrer silbrig schimmernden Oberfläche erfüllen in vorbildlicher Weise sowohl konstruktive wie gestalterische Anforderungen und bilden einen klar definierten Rahmen für das Spiel von Licht, Schatten und den Jahreszeiten. Die reduzierte Materialästhetik in Verbindung mit sorgfältig entwickelten Details sucht man bei vergleichbaren Bauaufgaben vergebens. Die Themen, Nachhaltigkeit, Ökologie und Schallschutz werden auf hohem Niveau in das Gesamtwerk eingebunden. Den Architekten ist es zusammen mit dem Bauherrn, der ausführenden Stahlbaufirma und einer schlüssigen Materialsprache gelungen dem Ort „Kraft“ und Seele zu geben. Ein würdiger Erster Preis.

 

2. Preis: Gleichrichterwerk, Rennbahnstraße, Frankfurt-Niederrad

Schoyerer Architekten BDA, Mainz

Man wird täglich mit ihnen konfrontiert – Schilder, Masten, Leitungen und kleine Betriebsgebäude. Fast nie genügen sie den Mindestansprüchen an einen gestalteten Stadtraum.

Das Betriebsgebäude an der Rennbahnstraße in Frankfurt-Niederrad gehört zu den Ausnahmen. Ein klarer Kubus, monochrom gestrichen, wird durch ein filigranes Kleid aus feuerverzinkten Gitterrosten mit unterschiedlichen Stababständen umhüllt. Ein eher unscheinbares Bauelement aus Stahl wird durch einen kreativen Prozess auf ein neues Niveau gehoben. Etwa Alltägliches wird zu einem herausragenden Bauwerk mit hohem Anspruch. Erste praktische Erfahrungen bescheinigen einen erheblich reduzierten Wartungsaufwand. Sprayer und Plakatierer bleiben aus. Das Gebäude demonstriert, dass Qualität in Planung und Ausführung eine erste grundlegende Voraussetzung für Nachhaltigkeit im Bauen sind.

 

3. Preis: Festungs Arena Kufstein – Wandelbares Dach

Kugel + Rein Architekten und Ingenieure, Stuttgart

Das wandelbare Dach über dem Hof der Festung Kufstein ist ein überzeugender Beitrag im Bereich der Überdachungen für Freiluftveranstaltungen im historischen Kontext. Aufgrund der Anforderungen des Denkmalschutzes bezogen auf eine zurückhaltende äußere Gestalt und der Beschränkungen auf wenige mögliche Gründungspunkte ist die gewählte „Speichenradkonstruktion“ besonders geeignet. Zur Sicherstellung der Dauerhaftigkeit wurden alle frei bewitterten Stahlkonstruktionen feuerverzinkt ausgeführt. Insgesamt fügt sich die qualitativ hochwertige Konstruktion ästhetisch in den historischen Festungsrahmen ein.

 

3. Preis: Neubau Mensa + Sanierung Sporthalle Johannes-Häussler-Schule, Neckarsulm

Mattes Sekiguchi Partner Architekten BDA, Heilbronn

Das Sanierungsprojekt Johannes-Häusler-Schule in Neckarsulm steht beispielhaft für eine qualitätsvolle Sanierung und Erweiterung.

Das Schulgebäude aus den 60er Jahren zeigt eindrücklich die Potenziale auf, die solche Sanierungsvorhaben bieten. Der Erhalt der Schulhoffläche erforderte eine zeitgemäße Architektursprache, die Mattes - Sekiguchi in einer feuerverzinkten Stahlrahmenkonstruktion interpretierten. Die auf dem Bestand errichtete neue Mensa nimmt dessen Kubatur auf und führt sie ins Obergeschoss weiter. Industrieglas und metallische Oberflächen charakterisieren das Gebäude und verleihen der Ganztagesschule ihren prägnanten Charakter.

 

Anerkennung: Brücke der Landesgartenschau in Rietberg

Prof. Eberhard Fiebig, Kassel

Auf dem Gelände der Landesgartenschau im ostwestfälischen Rietberg wurde ein Brückenschlag vom Seecafé zum gegenüberliegenden Ufer mit einer reduzierten Trog-Balkenbrücke realisiert. Die als Vierendeel-Konstruktion ausgeführten Geländer übernehmen neben der Absturzsicherung auch die Tragfunktion. Die Laufebene wird aus Lochblechen gebildet, die von Untergurt zu Untergurt spannen. Die skulpturale, formal klare und reduzierte Erscheinung der Brücke macht deutlich, dass es sich hierbei um ein Objekt handelt und nicht um eine neue Entwicklungslinie im Brückenbau.

Auch auf den Aspekt der Nachhaltigkeit wurde besonderes Augenmerk gelegt. Zur Erreichung der angedachten Nutzungsdauer von mindestens 90 Jahren wurde die gesamte Tragkonstruktion feuerverzinkt und duplex-beschichtet.

 

Anerkennung: Haltepunkt Solingen, Solingen

ASTOC Architects + Planners, Köln

Die Form des Solinger „Bahnhof Mitte“ signalisiert Bewegung und Funktion. Mit einer ebenso einfachen wie robusten Konstruktion aus feuerverzinkten Stahlträgern in Kombination mit anderen Baustoffen wurden die Planer einer nachhaltigen Bauweise gerecht. Die Dachanlage erfüllt mehrere Funktionen: den Schutz vor Witterungseinflüssen und die Unterbringung technisch notwendiger Elemente. Gleichzeitig entstehen wechselnde Licht- und Schattenspiele. Der Bahnhof fügt sich in das moderne Stadtbild ein, hebt sich aber wohltuend von vergleichbaren Funktionsbauten ab.

 

Anerkennung: Spreebalkon Brommystraße Berlin

Herwarth + Holz Planung und Architektur, Berlin

Der „Spreebalkon“ leistet einen wunderbaren Beitrag zur Rückgewinnung des Kreuzberger Spreeufers. In der Materialität auf feuerverzinkten Stahl und Holz reduziert, schafft das Bauwerk einen stimmigen Ort am und über dem Wasser mit vielfachen Blickbeziehungen. Der Balkon ist demontierbar und kann im Falle des Neubaus der Brommybrücke abgebaut und an anderer Stelle wieder errichtet werden. Es handelt sich insgesamt um eine bis ins Detail überzeugende Anlage.

 

Anerkennung: Electric Fountain am Rockefeller Plaza, New York

Künstler: Sue Webster, Tim Noble

Realisierung: Michael Hammers Studios GmbH, Wesseling

Der Electric Fountain katapultiert die Brunnen und Fontänenspiele der barocken Lustgärten in das neuzeitliche New York. Als Kunstobjekt reagiert es mit seinem opulenten Formen- und expressiven Lichtspiel auf die Umgebung, in der es, temporär verankert, eher Karikatur denn ernstzunehmendes Wasserspiel sein will. Neben dem hohen künstlerischen Anspruch stellte es durch seine komplexe Formensprache und engen Radien höchste Anforderungen an Fertigung und Feuerverzinkung.

 

Belobigung: Seezeichen Juist

Droste, Droste & Urban Architekten BDA, Oldenburg

Stahl- und Metallbau Ihnen GmbH & Co. OHG, Aurich

Der umgebaute Hafen der Insel Juist hat ein Wahrzeichen bekommen – einen 16 m hohen Aussichtsturm, der die Form eines Segels im Wind adaptiert. Die markante duplex-beschichtete Architekturplastik birgt eine Wetterstation, das nautische Signalfeuer, Rettungsgeräte und ein Hochzeitszimmer.

 

Aussichtsturm Landesgartenschau Schleswig

petersen pörksen partner architekten + stadtplaner bda, Lübeck

Der Aussichtsturm steht auf einer Regenwasserpumpstation aus Ziegelmauerwerk und wurde als feuerverzinkte Konstruktion mit einer Lärchenholzfassade ausgeführt. Durch die Kombination der Werkstoffe Holz, Backstein und feuerverzinktem Stahl und durch die Form des Turms entsteht ein Bauwerk, das sich harmonisch in die Umgebung einfügt. 

 

 

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