
Feuerverzinken kompakt
ZAHLEN UND FAKTEN ZUM STÜCKVERZINKEN
Das Verfahren
Feuerverzinken heißt Stahl nach entsprechender Vorbehandlung in flüssiges, ca. 450° C heißes Zink eintauchen. Es gibt hierbei zwei Verfahrensvarianten: Beim kontinuierlichen Feuerverzinken wird Stahlband und -draht endlos im Durchlaufverfahren verzinkt. Im Gegensatz dazu werden beim Stückverzinken oder diskontinuierlichen Feuerverzinken die zu verzinkenden Teile einzeln oder in Chargen getaucht. Durch Feuerverzinken entsteht zwischen dem Stahl und dem Zink eine mechanisch hoch belastbare, untrennbare Eisen-Zink-Legierung. Stückverzinkter Stahl ist für viele Jahrzehnte vor Korrosion geschützt und bedarf während dieser Zeit keiner Wartung und Instandhaltung. Feuerverzinkter Stahl wird am Ende seines Lebenszyklus recycelt. Der Stahl und das Zink werden hierbei getrennt und stehen zum erneuten Gebrauch zur Verfügung. Durch Feuerverzinken werden jährlich Korrosionsschäden in Milliardenhöhe verhindert. Feuerverzinken ist ein aktiver Beitrag zur Ressourcenschonung und -erhaltung.

ANLAGENTECHNIK
Die deutschen Stückverzinkungsanlagen befinden sich aus technischer Sicht auf einem hohen Niveau. Technologien zum Reduzieren, Reinigen, Recyceln und Rückführen von Abluft, Abwasser, Abfällen und Abwärme sind in Deutschland seit langem ein Standard. Die größten Stückverzinkungsanlagen in Deutschland haben Zinkbäder mit einer Länge von ca. 20 m.
ANZAHL DER STÜCKVERZINKUNGSBETRIEBE
Die Anzahl der Stückverzinkungsbetriebe in Deutschland: ca. 150
PRODUKTIONSVOLUMEN, BRANCHENUMSATZ, ZINKVERBRAUCH 2019
Das Produktionsvolumen 2019: ca. 1,9 Mio. Tonnen Stahl werden pro Jahr in Deutschland stückverzinkt. Rund 80 Prozent dieses Volumens werden im Lohnauftrag feuerverzinkt.
Der Branchenumsatz (Lohnverzinkung) in 2019: ca. 760 Mio. EUR
(Umsatzhöhe wird stark vom volatilen Zinkpreis beeinflusst.)
Der Zinkverbrauch der Stückverzinkungsindustrie in 2019: ca. 110.000 t
ANZAHL DER BESCHÄFTIGTEN
Die Anzahl der Beschäftigten in der Stückverzinkungsindustrie: ca. 4800
Zahlen sagen mehr als Worte
Die deutsche Stückverzinkungsindustrie 2019
1,9 Mio. t
Tonnage Lohn- und Eigenverzinkung
760 Mio.
Lohnverzinkungsumsatz in Euro
110.000 t.
Zinkverbrauch
MARKTSEGMENTE
Die Marktsegmente der Stückverzinkungsindustrie gemessen an der verzinkten Tonnage:
- Bauwesen 49 %
- Industrieausrüstungen 12,5 %
- Transportwesen/Fahrzeugbau 11 %
- Landwirtschaft 7,5 %
- Straßenausrüstung 6,5 %
- Ver-/Entsorgung 4,5 %
- Kleinteile/Schleuderware 4,5 %
- Sonstiges 4,5 %
MÄRKTE NACH KUNDENGRUPPEN
Die Märkte nach Kundengruppen gemessen an der verzinkten Tonnage:
- Schlosser 21%
- Stahlbauer 37%
- Stahlhandel 5%
- Serienteilehersteller 32%
- Sonstige 5%
Typische Produkte
Typische bzw. bekannte Produkte der Stückverzinkungsindustrie sind: Schutzplanken z.B. an Autobahnen, Balkongeländer, Treppenanlagen, PKW-Anhänger, LKW-Auflieger, Stahlhallen, Moderne Stahl-Glas-Architektur, Parkhäuser. Generell gilt: Nahezu alle Stahlanwendungen im Außenbereich werden heute stückverzinkt.