Brandschutz à la minute - Büro- und Geschäftsgebäude mit R30 durch Feuerverzinken

Brandschutz à la minute - Büro- und Geschäftsgebäude mit R30 durch Feuerverzinken

26.04.2021

In den oberen Stockwerken des Baus befinden sich exklusive Büroflächen, die durch eine Geschäftspassage im Erdgeschoss ergänzt werden. Eine Glasfassade umschließt den von AAG Atelier d’architecture Grivel & Girod SA und favre & guth sa architectes associés entworfenen “Block” B. Konstruktiv betrachtet ist das Gebäude ein Verbundbau, der ein Stahlskelett mit Holorib-Verbunddecken kombiniert. Durch die Stahlbauweise wird eine hohe Flexibilität in Bezug auf spätere Umnutzungen erreicht, aber auch ein einfacher Rückbau, der überwiegend durch Schrauben gefügten Stahlkonstruktion sichergestellt und damit ein Beitrag zur Nachhaltigkeit geleistet.

îlot B ist knapp 30 Metern hoch und gilt damit als Gebäude mittlerer Höhe. Hierdurch ergibt sich eine geforderte Feuerwiderstandsdauer von 60 Minuten, also R60. Um diese Feuerwiderstandsdauer zu erreichen, wurde für die Verkaufsräume im Erdgeschoss ein reaktives Brandschutzsystem in Form einer intumeszierenden Beschichtung für die Stützen verwendet. Für alle oberen Stockwerke wurde eine Kombination aus Sprinklerung und Brandschutz durch Feuerverzinken gewählt. Durch den Einsatz einer Sprinkleranlage reduziert sich die geforderte Feuerwiderstandsdauer auf 30 Minuten, die durch die feuerverzinkte Stahlkonstruktion erreicht wird. Als Fluchtwege dienen Treppenhäuser in Massivbauweise mit einer Feuerwiderstandsdauer von 60 Minuten.

Das Stahltragwerk ist so konzipiert, dass im Brandfall die Standsicherheit des Gebäudes ausschließlich durch die feuerverzinkten Haupträger in Verbindung mit den Holorib-Verbunddecken sichergestellt wird. Die Nebenträger übernehmen nur im Kaltfall tragende Funktionen. Das Brandschutz-Konzept wurde von Ingénieurs-Conseils Scherler SA entwickelt. Die Kaltbemessung des Gebäudes erfolgte durch Kurmann Cretton Ingénieurs. Mensinger Stadler Ingenieure führten die Heißbemessung durch. HRS Real Estate SA ist Generalunternehmer für das Projekt.

Die Kosten für das Gebäude, an dem rund 1700 Tonnen Stahl verbaut sind, werden 34 Millionen Euro betragen. Entgegen der ersten Planungen, die für die gesamte Stahlkonstruktion ein reaktives Brandschutzsystem vorgesehen haben, konnten durch die Verwendung der Feuerverzinkung als Brandschutz die Baukosten reduziert sowie die Bauabläufe optimiert werden. 2022 soll die Fertigstellung sein.

Weitere Informationen zum Brandschutz durch Feuerverzinken: www.feuerverzinken.com/brandschutz


Abbildungen:
Abb. 1: îlot B kombiniert hochkarätige Architektur mit einem innovativen Brandschutzkonzept. (Foto: HRS Real Estate SA)
Abb. 2: Das siebengeschossige Büro-und Geschäftsgebäude hat eine Nutzfläche von 23.255 Quadratmetern. (Foto: HRS Real Estate SA)
Abb. 3: Der Verbundbau kombiniert ein Stahlskelett mit Holorib-Verbunddecken. (Foto: HRS Real Estate SA)
Abb. 4: Durch die Stahlbauweise wird eine hohe Flexibilität in Bezug auf spätere Umnutzungen erreicht. (Foto: HRS Real Estate SA)
Abb. 5: Die Feuerverzinkung wurde aufgrund ihrer Brandschutzeigenschaften verwendet. (Foto: HRS Real Estate SA)


Backgrounder:
Der Industrieverband Feuerverzinken e.V. und seine Serviceorganisation, das Institut Feuerverzinken GmbH, vertreten die deutsche Stückverzinkungsindustrie. Im Jahr 2020 wurden in Deutschland mehr als 2 Mio. Tonnen Stahl stückverzinkt. Wichtige Anwendungsbereiche des Korrosionsschutzes durch Feuerverzinken sind u. a. Architektur und Bauwesen sowie die Verkehrstechnik und der Fahrzeugbau. Zunehmend wird das Feuerverzinken auch aufgrund seiner Brandschutzeigenschaften eingesetzt. Weitere Informationen zum Feuerverzinken unter: www.feuerverzinken.com.

Über den Bundesverband Feuerverzinken e.V.

Der Bundesverband Feuerverzinken e.V. und seine Serviceorganisation, das Institut Feuerverzinken GmbH, sind das Herz der deutschen Feuerverzinkungsindustrie – mit Standorten in Düsseldorf und Berlin. Als zentrale Interessensvertretung vereinen sie 112 führende Unternehmen, die sich auf das Feuerverzinken spezialisiert haben oder Zulieferer darstellen. Das Feuerverzinken ist eine bewährte Methode, um Stahl durch eine Zinkschicht dauerhaft vor Korrosion zu schützen. Seit seiner Gründung im Jahr 1958 hat der Verband kontinuierlich an Bedeutung gewonnen.

Heute verarbeiten die Mitglieder jährlich 1,8 Millionen Tonnen Stahl und erzielen dabei einen Umsatz von etwa 1 Mrd. Euro. Mit rund 4.800 engagierten Mitarbeitenden treibt die Branche Innovation und Qualität voran. Der Verband vertritt die wirtschaftlichen und technischen Interessen seiner Mitglieder und setzt sich auch aktiv für Standardisierung und Nachhaltigkeit im Feuerverzinken ein. Durch gezielte Branchenkommunikation, Forschung und Entwicklung sowie ein umfassendes Schulungs- und Veranstaltungsprogramm stärkt der Verband die Position seiner Mitglieder auf dem Markt.