Fassade der Messe Stockholm - Feuerverzinktes Korbgeflecht
Fassade der Messe Stockholm - Feuerverzinktes Korbgeflecht
Die Stockholmsmässan in Älvsjö gehört mit 10.000 Ausstellern und 1,5 Millionen Besuchern jährlich zu den größten Fachmessen der Welt. Rosenberg Architekten haben auf dem Messegelände schon mehrere Projekte realisiert. Ihr neuester Coup ist ein multifunktionaler Messebau für Konferenzen und Großmessen. Die Halle ist über eine Galerie mit dem bestehenden Komplex verbunden, der ebenfalls komplett renoviert wurde und jetzt mit spiegelähnlichen Decken und bepflanzten Innenwänden ein völlig neues Erscheinungsbild abgibt.
Innovativer Einsatz von feuerverzinktem Stahl
Die Struktur und die Verkleidung des neuen Gebäudes sind genau aufeinander abgestimmt. Besonders ins Auge fällt der innovative Einsatz von feuerverzinktem Stahl. Das Gebäude ist rundum von einer auffälligen stählernen Fassadenverkleidung in der Form eines gigantischen Metallkorbs „umwoben“. Die Wirkung der Gebäudehülle wird durch die integrierte Fassadenbeleuchtung noch verstärkt. Die Fassade wurde aus 1.500 teils perforierten feuerverzinkten Stahlblech-Paneelen gefertigt. Im Gebäudeinneren befindet sich ein Teichbecken mit Wasserspielen, die sich fast über die gesamte Gebäudelänge von 100 Metern erstrecken. Die Wände im Beckenbereich sind mit Metallblenden mit integrierten Schiebetoren verkleidet, die den Weg zu den unterirdisch gelegenen Parkdecks freigeben. Die riesige Messefläche ist vielseitig nutzbar, da sie sich durch Trennwände in kleinere Einheiten bis hin zur Größe eines Konferenzraums unterteilen lässt. Höhenverstellbare LED-Beleuchtungsträger sorgen bei Bedarf im Handumdrehen für eine niedrigere Deckenhöhe und ein intimeres Ambiente.
Reduzierung auf feuerverzinkten Stahl
Das Fassadendesign wurde in enger Zusammenarbeit mit Carlhans Järnarbeten in Eskilstuna entwickelt. Das Unternehmen fertigte verschiedene Musterpaneele an, an denen wichtige Komponenten wie die Beleuchtung und das zugehörige Montagesystem getestet werden konnten. Im Ergebnis entstand eine Reihe von Fassadenelementen mit Unikatcharakter. Durch die gründliche Recherchearbeit und die umfangreichen Tests im Vorfeld ist die Konstruktion besonders vielseitig nutzbar. Überflüssige Konstruktionskomponenten konnten eliminiert und Kosten eingespart werden. Die perforierten Fassadenpaneele sind weit mehr als eine optisch ansprechende Verkleidung – sie schützen zugleich vor Sonneneinstrahlung und tragen die Beleuchtungssysteme. Die Vielseitigkeit von feuerverzinktem Stahl machte es den Architekten möglich, die gesamte Fassade aus nur einem Material zu gestalten.
Alle einsehbaren Dachbereiche wurden komplett begrünt. In der Halle wurde ein Energiesparsystem mit Bewegungsdetektoren installiert, das die Beleuchtung und die Temperatur automatisch reguliert, je nachdem, wie viele Menschen sich in der Halle aufhalten. Doch das Messezentrum leistet noch mehr für die Umwelt: In den Büros werden ausschließlich recycelte Materialien eingesetzt. 60 Prozent des Strombedarfs wird aus erneuerbaren Energien gewonnen.
Alessandro Ripellino von Rosenbergs Arkitekter beschreibt das Projektkonzept so: „Wir haben die Fassade als feuerverzinkten Stahlkorb aus Stahlblech-Paneelen geplant. Unser Ziel war, eine besonders innovative Fassade zu entwerfen. Innovation ist für uns hier in Nordeuropa sehr wichtig – schließlich ist es hier sechs Monate lang dunkel! Darum ist die Wirkung des Lichts auf die Fassade für unser Design von entscheidender Bedeutung gewesen. Wir begannen mit der Arbeit an diesem Projekt bereits vor zehn Jahren. Schon von Anfang an waren wir uns einig, dass wir mit feuerverzinktem Stahl arbeiten wollten. In der letzten Phase überlegten wir, wie wir den Stahl so gestalten könnten, dass etwas außergewöhnliches, einmaliges daraus entsteht. Ein Korbgeflecht gab schließlich die Inspiration für unser Fassadenkonzept.“
Mit feuerverzinktem Stahl ist es den Architekten gelungen die auffällige und vielseitige Optik zu erzielen, die sie sich vorgestellt hatten. Die schimmernde, reflektierende Fassade spendet an dunklen Wintertagen Licht, sieht in nassem und in trockenem Zustand unterschiedlich aus und vermittelt an strahlenden Sommertagen wieder einen ganz anderen optischen Eindruck.Backgrounder
Der Industrieverband Feuerverzinken e.V. und seine Serviceorganisation, das Institut Feuerverzinken GmbH, vertreten die deutsche Stückverzinkungsindustrie. Im Jahr 2011 wurden in Deutschland ca. 2,0 Mio. Tonnen Stahl stückverzinkt. Wichtige Anwendungsbereiche des Korrosionsschutzes durch Feuerverzinken sind u. a. Architektur und Bauwesen sowie die Verkehrstechnik und der Fahrzeugbau. Weitere Informationen zum Feuerverzinken unter: www.feuerverzinken.com.
Über den Bundesverband Feuerverzinken e.V.
Der Bundesverband Feuerverzinken e.V. und seine Serviceorganisation, das Institut Feuerverzinken GmbH, sind das Herz der deutschen Feuerverzinkungsindustrie – mit Standorten in Düsseldorf und Berlin. Als zentrale Interessensvertretung vereinen sie 112 führende Unternehmen, die sich auf das Feuerverzinken spezialisiert haben oder Zulieferer darstellen. Das Feuerverzinken ist eine bewährte Methode, um Stahl durch eine Zinkschicht dauerhaft vor Korrosion zu schützen. Seit seiner Gründung im Jahr 1958 hat der Verband kontinuierlich an Bedeutung gewonnen.
Heute verarbeiten die Mitglieder jährlich 1,8 Millionen Tonnen Stahl und erzielen dabei einen Umsatz von etwa 1 Mrd. Euro. Mit rund 4.800 engagierten Mitarbeitenden treibt die Branche Innovation und Qualität voran. Der Verband vertritt die wirtschaftlichen und technischen Interessen seiner Mitglieder und setzt sich auch aktiv für Standardisierung und Nachhaltigkeit im Feuerverzinken ein. Durch gezielte Branchenkommunikation, Forschung und Entwicklung sowie ein umfassendes Schulungs- und Veranstaltungsprogramm stärkt der Verband die Position seiner Mitglieder auf dem Markt.