Im Inneren der Severinsbrücke - Konstruktive Verstärkung mit feuerverzinktem Stahl
Im Inneren der Severinsbrücke - Konstruktive Verstärkung mit feuerverzinktem Stahl
Die seilverspannte Balkenbrücke hat eine Länge von 691 Metern und ist 29,50 Meter breit. Die größte Stützweite beträgt 302 Meter. Der Pylon ragt 77 Meter über das Brückenfundament hinaus. 8.300 Tonnen Stahl wurden 1959 an der Rheinquerung verbaut. Die stark frequentierte Brücke dient sowohl dem Straßen- als auch dem Schienenverkehr. Aufgrund der besonderen Steifigkeit der Konstruktion fuhren die Straßenbahnen anfangs auf Rillenschienen über die Brücke. Seit dem Umbau von 1979/1980 nutzen die Stadtbahnen einen eigenen Gleiskörper auf der Brücke. In 2014 entschied man sich, die Severins-Brücke im Bereich der Hauptträgerkästen und im Pylon zu verstärken. Da die Verstärkungen von außen nicht sichtbar sind, konnte das Erscheinungsbild der Brücke erhalten werden.
Die Bleche der Hauptträgerkästen wurden durch Einbau von U-Profilen, quer zu den vorhandenen Beulsteifen gesetzt, ertüchtigt. Im Bereich der Hohlkastenstege kamen UPE 270 bzw. UPE 300 zum Einsatz, die an die vorhandenen Beulsteifen (L-Profile) geschraubt wurden. Zur Befestigung der U- Profile an den Boden- und den Deckblechen wurden in Richtung der vorhandenen Beulsteifen L-Profile mit aufgeschweißten Zwischenblechen (Stahllaschen) eingesetzt. Die Wandbleche in den Pylonstielen verstärkte man ebenfalls durch den Einbau von U-Profilen (UPE 240 / UPE 270). Sie wurden quer zu den vorhandenen Beulsteifen eingebaut und unter Verwendung von Zwischenblechen (Stahllaschen) an die vorhandenen U-Profile geschraubt.
Dem Korrosionsschutz der Verstärkungsbauteile kam eine herausragende Bedeutung zu. Im Gegensatz zu den beschichteten Bestandselementen der Severins-Brücke sollten die Verstärkungsbauteile einen instandhaltungsfreien Korrosionsschutz erhalten. Zusätzlich war zu berücksichtigen, dass die Verstärkungsbauteile händisch innerhalb des Pylons und der Haupträgerkästen transportiert und montiert werden mussten und die Stahlbauteile hierdurch in der Bauphase starken mechanischen Belastungen ausgesetzt waren. Aufgrund dieser Anforderungen bot sich der Korrosionsschutz durch Feuerverzinken als optimale und gleichzeitig wirtschaftliche Lösung an.
Die Severinsbrücke wird durch die konstruktive Verstärkung auch weiterhin als bedeutende Rheinquerung für den Kraftfahrzeug- und Schienenverkehr zur Verfügung stehen. Durch den Einsatz der Feuerverzinkung können Folgekosten durch Instandhaltungsmaßnahmen an den Verstärkungsbauteilen ausgeschlossen werden.
Mehr Informationen zum Feuerverzinken im Brückenbau: www.feuerverzinken.com/bruecken
Backgrounder:
Der Industrieverband Feuerverzinken e.V. und seine Serviceorganisation, das Institut Feuerverzinken GmbH, vertreten die deutsche Stückverzinkungsindustrie. Im Jahr 2019 wurden in Deutschland mehr als 1,9 Mio. Tonnen Stahl stückverzinkt. Wichtige Anwendungsbereiche des Korrosionsschutzes durch Feuerverzinken sind u. a. Architektur und Bauwesen sowie die Verkehrstechnik und der Fahrzeugbau. Weitere Informationen zum Feuerverzinken unter: www.feuerverzinken.com.
Über den Bundesverband Feuerverzinken e.V.
Der Bundesverband Feuerverzinken e.V. und seine Serviceorganisation, das Institut Feuerverzinken GmbH, sind das Herz der deutschen Feuerverzinkungsindustrie – mit Standorten in Düsseldorf und Berlin. Als zentrale Interessensvertretung vereinen sie 112 führende Unternehmen, die sich auf das Feuerverzinken spezialisiert haben oder Zulieferer darstellen. Das Feuerverzinken ist eine bewährte Methode, um Stahl durch eine Zinkschicht dauerhaft vor Korrosion zu schützen. Seit seiner Gründung im Jahr 1958 hat der Verband kontinuierlich an Bedeutung gewonnen.
Heute verarbeiten die Mitglieder jährlich 1,8 Millionen Tonnen Stahl und erzielen dabei einen Umsatz von etwa 1 Mrd. Euro. Mit rund 4.800 engagierten Mitarbeitenden treibt die Branche Innovation und Qualität voran. Der Verband vertritt die wirtschaftlichen und technischen Interessen seiner Mitglieder und setzt sich auch aktiv für Standardisierung und Nachhaltigkeit im Feuerverzinken ein. Durch gezielte Branchenkommunikation, Forschung und Entwicklung sowie ein umfassendes Schulungs- und Veranstaltungsprogramm stärkt der Verband die Position seiner Mitglieder auf dem Markt.