Industrieverband Feuerverzinken und Bundesverband der Energie-Abnehmer (VEA) fordern Transformationsperspektive für den industriellen Mittelstand

Industrieverband Feuerverzinken und Bundesverband der Energie-Abnehmer (VEA) fordern Transformationsperspektive für den industriellen Mittelstand

29.08.2023

Im Hinblick auf die Transformation über eine Elektrifizierung fordern die Verbände und 400 Mittelständler zunächst einen wettbewerbsfähigen Strompreis. Viele Unternehmen würden konkrete Elektrifizierungsprojekte planen, wenn hier­für ein Dekarbonisierungsstrompreis gewährt würde. Umgekehrt ist eine Elektrifizierung ohne einen Dekarbonisierungsstrompreis im Vergleich zu fossilen Brennstoffen noch nicht wettbewerbsfähig. Überdies sind der Versorgungszugang über erweiterte Stromnetzanschlüsse und schnelle Planungs- und Genehmigungsschritte erforderlich.

Wir empfehlen vor diesem Hintergrund, zwischen den verschiedenen Zielen zu differenzieren, die ein Brü­ckenstrompreis erfüllen könnte:

  • Industriestrompreis der die internationale Wettbewerbsfähigkeit der heute schon stromintensiven Industrie sichert.
  • Dekarbonisierungsstrompreis der die Dekarbonisierung des Mittelstands fördert und der nicht von der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Branchenliste (KUEBLL Liste) abhängt, sondern ein konkretes Dekarbonisierungs-Projekt zur Voraussetzung hat.

Ein Brückenstrompreis kann beide Ziele erfüllen, müsste dann aber auf eine breite Basis gestellt werden. In Anbetracht der wirklich sehr großen Herausforderungen, denen sich der Mittelstand aktuell stellen muss, ist eine echte Strategie notwendig, die Standortsicherheit vermittelt und den Unternehmen eine Trans­formationsperspektive für Investitionen gibt. Der Mittelstand wartet auf entsprechende Signale und auf ein deutliches Bekenntnis zum Mittelstand und zum produzierenden Gewerbe. Wir möchten deshalb an dieser Stelle eindringlich für einen Brückenstrompreis werben, der auch als Dekarbonisierungsstrompreis ausgestaltet ist und den Unternehmen des Mittelstands offensteht. Wir brauchen den Schul­terschluss zwischen der Politik und dem industriellen und gewerblichen Mittelstand. Nur so erreichen wir gemeinsam die klima- und industriepolitischen Ziele.

Den offenen Brief finden Sie hier: Offener_Brief_VEA_und_Feuerverzinken.pdf

Die Berichterstattung im Handelsblatt finden Sie hier: Industriestrompreis: 400 Mittelständler pochen auf niedrigeren Strompreis (handelsblatt.com)

Über den Bundesverband Feuerverzinken e.V.

Der Bundesverband Feuerverzinken e.V. und seine Serviceorganisation, das Institut Feuerverzinken GmbH, sind das Herz der deutschen Feuerverzinkungsindustrie – mit Standorten in Düsseldorf und Berlin. Als zentrale Interessensvertretung vereinen sie 112 führende Unternehmen, die sich auf das Feuerverzinken spezialisiert haben oder Zulieferer darstellen. Das Feuerverzinken ist eine bewährte Methode, um Stahl durch eine Zinkschicht dauerhaft vor Korrosion zu schützen. Seit seiner Gründung im Jahr 1958 hat der Verband kontinuierlich an Bedeutung gewonnen.

Heute verarbeiten die Mitglieder jährlich 1,8 Millionen Tonnen Stahl und erzielen dabei einen Umsatz von etwa 1 Mrd. Euro. Mit rund 4.800 engagierten Mitarbeitenden treibt die Branche Innovation und Qualität voran. Der Verband vertritt die wirtschaftlichen und technischen Interessen seiner Mitglieder und setzt sich auch aktiv für Standardisierung und Nachhaltigkeit im Feuerverzinken ein. Durch gezielte Branchenkommunikation, Forschung und Entwicklung sowie ein umfassendes Schulungs- und Veranstaltungsprogramm stärkt der Verband die Position seiner Mitglieder auf dem Markt.