Verbindlicher Leitfaden für das Feuerverzinken - Überarbeitete DIN EN ISO 14713 enthält wichtige Änderungen

Verbindlicher Leitfaden für das Feuerverzinken - Überarbeitete DIN EN ISO 14713 enthält wichtige Änderungen

08.07.2020

Der Teil 2 des Regelwerkes wurde umfassend überarbeitet und als DIN-Norm im Mai 2020 veröffentlicht. Wichtige Ergänzungen wurden in den Tabellen A.1 „Empfehlungen zu Mindestmaßnahmen bei Überlappungsflächen“, A.2 „Empfohlene Größen für Löcher zur Be- und Entlüftung und zum Ablaufen in Hohlprofilen“ und A.3 „Empfohlene Mindestkantenabstände von Löchern zur Be- und Entlüftung und zum Ablaufen bei geschweißten Kastenträgern“ vorgenommen. Die Angaben der Tabelle A.1 „Empfehlungen zu Mindestmaßnahmen bei Überlappungsflächen“ der neuen Fassung der DIN EN ISO 14713-2 korrespondieren jetzt mit den normativen Forderungen der DASt-Richtlinie 022, die in Deutschland seit langem für das Feuerverzinken von tragenden Stahlbauteilen verbindlich anzuwenden ist. Gegenüber der alten Norm enthält die überarbeitete Fassung geringfügige technische Änderungen in Tabelle 1 „Zusammenhang zwischen Überzugseigenschaften und Stahlzusammensetzung“ sowie eindeutigere Empfehlungen im gesamten Abschnitt 6, der auf Regelungen zum Einfluss des Bauteils auf die Qualität der Feuerverzinkung eingeht. Des Weiteren wurden zahlreiche Abbildungen umfangreich überarbeitet und an verschiedenen Stellen der Norm technische und redaktionelle Änderungen vorgenommen.

Die in Tabelle A.2 dargestellten Optionen zur Ausführung von Löchern zur Be- und Entlüftung und zum Ablaufen in Hohlprofilen wurden deutlich erhöht (s. Tabelle). So werden für Vierkant-Profile jetzt sieben verschiedene Möglichkeiten und für Rundprofile 4 verschiedene Möglichkeiten der Ausführung dargestellt. Abhängig von der Größe und Querschnittsform des Hohlprofils kann zwischen 1 bis 5 runden Löchern, vier Eckausschnitten oder vier Eckausschnitten mit einer zentralen Bohrung ausgewählt werden. Grundsätzlich wurden die Durchmesser der geforderten Durchflussöffnungen erhöht. So muss beispielsweise ein Quadratprofil mit 80 mm Kantenlänge zukünftig mit einer Bohrung von 25 mm statt bisher 20 mm versehen werden. Die innenliegende Entlüftung von Hohlprofilen, umgangssprachlich als verdeckte Bohrung bezeichnet, ist zu vermeiden, da hier eine Kontrolle seitens der Verzinkerei in der Regel nicht möglich ist.

Im Zusammenhang mit den Änderungen der DIN EN ISO 14713-2 wurden die Arbeitsblätter Feuerverzinken (www.fv.lc) angepasst sowie das zusätzliche neue Arbeitsblatt Feuerverzinken C.6 „Vorgaben für Entlüftungsöffnungen“ erstellt. Zudem enthält das Infoblatt „Feuerverzinkungsgerecht Konstruieren und Fertigen“ (Download: www.feuerverzinken.com/infoblatt) die neue Tabelle zur Ausführung von Entlüftungsöffnung an Hohlprofilen. Ein Whitepaper mit detaillierten Informationen zu den Änderungen in der neuen DIN EN ISO 14713-2 steht als kostenloser Download unter www.feuerverzinken.com/14713 zur Verfügung.

Abbildungen:
Abb. 1: Die überarbeitete DIN EN ISO 14713-2 enthält wichtige Änderungen, u.a. neue Vorgaben zur Ausführung von Entlüftungsöffnungen an Hohlprofilen.
Abb. 2: Entlüftung von Hohlprofilen gemäß DIN EN ISO 14713-2: Größere Öffnungen und mehr Optionen.

Backgrounder:
Der Industrieverband Feuerverzinken e.V. und seine Serviceorganisation, das Institut Feuerverzinken GmbH, vertreten die deutsche Stückverzinkungsindustrie. Im Jahr 2019 wurden in Deutschland mehr als 1,9 Mio. Tonnen Stahl stückverzinkt. Wichtige Anwendungsbereiche des Korrosionsschutzes durch Feuerverzinken sind u. a. Architektur und Bauwesen sowie die Verkehrstechnik und der Fahrzeugbau. Weitere Informationen zum Feuerverzinken unter: www.feuerverzinken.com.
 

Über den Bundesverband Feuerverzinken e.V.

Der Bundesverband Feuerverzinken e.V. und seine Serviceorganisation, das Institut Feuerverzinken GmbH, sind das Herz der deutschen Feuerverzinkungsindustrie – mit Standorten in Düsseldorf und Berlin. Als zentrale Interessensvertretung vereinen sie 112 führende Unternehmen, die sich auf das Feuerverzinken spezialisiert haben oder Zulieferer darstellen. Das Feuerverzinken ist eine bewährte Methode, um Stahl durch eine Zinkschicht dauerhaft vor Korrosion zu schützen. Seit seiner Gründung im Jahr 1958 hat der Verband kontinuierlich an Bedeutung gewonnen.

Heute verarbeiten die Mitglieder jährlich 1,8 Millionen Tonnen Stahl und erzielen dabei einen Umsatz von etwa 1 Mrd. Euro. Mit rund 4.800 engagierten Mitarbeitenden treibt die Branche Innovation und Qualität voran. Der Verband vertritt die wirtschaftlichen und technischen Interessen seiner Mitglieder und setzt sich auch aktiv für Standardisierung und Nachhaltigkeit im Feuerverzinken ein. Durch gezielte Branchenkommunikation, Forschung und Entwicklung sowie ein umfassendes Schulungs- und Veranstaltungsprogramm stärkt der Verband die Position seiner Mitglieder auf dem Markt.