Innovativer Brandschutz durch Feuerverzinken - Cruise Center Baakenhöft fertiggestellt

Innovativer Brandschutz durch Feuerverzinken - Cruise Center Baakenhöft fertiggestellt

25.05.2020

Schneller Innovationstransfer
„Mit dem Bau wurden neueste Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt „Feuerwiderstand von feuerverzinkten, tragenden Stahlkonstruktionen im Brandfall“ der TU München in die Praxis umgesetzt. Hierdurch konnte ein schneller Innovationstransfer sichergestellt und so die Basis für Folgeprojekte geschaffen werden“, betont Mark Huckshold, Geschäftsführer des Industrieverbandes Feuerverzinken, der das Projekt initiiert hat. Die Wissenschaftler der TU München hatten den Beweis geliefert, dass durch Feuerverzinken die Feuerwiderstandsdauer von Stahl verlängert wird und hierdurch eine Brandschutzdauer von 30 Minuten (R30) vielfach mit ungeschützten Stahlkonstruktionen möglich wird. Die Verbesserung des Feuerwiderstands basiert auf einer verringerten Emissivität von feuerverzinkten Stählen. Emissivität ist ein Maß dafür, wie stark ein Material Wärmestrahlung mit seiner Umgebung austauscht. Im Gegensatz zu unverzinkten Baustählen ist die Emissivität von feuerverzinkten Baustählen bei Temperaturen bis 500 °C um 50% geringer. Dieser Effekt wurde beim Cruise Center genutzt, um durch Feuerverzinken einen R30-Brandschutz zu gewährleisten. Mittels einer Heißbemessung wurde für das Cruise Terminal der Brandschutz-Nachweis durch hhpberlin - Ingenieure für Brandschutz GmbH, Berlin für den feuerverzinkten Stahlbau erbracht.

R30-Feuerverzinkung ist Business-as-usual
Aus konstruktiver Sicht ist die eingeschossige Halle in Stahlskelettbauweise ein Standard-Gebäude, das sich in seiner Bauweise nicht von ähnlichen Bauten unterscheidet. Dies gilt auch für die Feuerverzinkung der Halle, die von jeder Verzinkerei mit ausreichender Zinkbadgröße und Zulassung für das Verzinken von tragenden Stahlbauteilen ausgeführt werden kann. „Für Verzinkereien ist so ein Projekt „Business-as-usual“ und keine besondere Herausforderung. Die Innovation ist die Umsetzung der Ergebnisse aus unserem Forschungsprojekt durch die Ingenieure. Um dies zu vereinfachen haben wir eine Toolbox mit Euronomogrammen, Tabellenwerken und Exceltools zur Heißbemessung von Stahlbauteilen entwickelt, die unter www.feuerverzinken.com/brandschutz kostenlos verfügbar ist“, sagt Mark Huckshold und ergänzt: „Innovation gehört zur DNA der Feuerverzinkungsindustrie. Der Industrieverband Feuerverzinken und seine Mitglieder bündeln ihre Forschungsaktivitäten und erweitern so nach und nach das Anwendungsspektrum von feuerverzinktem Stahl. Das Thema Brandschutz durch Feuerverzinken ist ein hervorragendes Beispiel hierfür.“
Mehr Informationen zum Thema Brandschutz durch Feuerverzinken und weiteren Innovationen: www.feuerverzinken.com/innovation


Backgrounder:
Der Industrieverband Feuerverzinken e.V. und seine Serviceorganisation, das Institut Feuerverzinken GmbH, vertreten die deutsche Stückverzinkungsindustrie. Im Jahr 2019 wurden in Deutschland mehr als 1,9 Mio. Tonnen Stahl stückverzinkt. Wichtige Anwendungsbereiche des Korrosionsschutzes durch Feuerverzinken sind u. a. Architektur und Bauwesen sowie die Verkehrstechnik und der Fahrzeugbau. Weitere Informationen zum Feuerverzinken unter: www.feuerverzinken.com.

Über den Bundesverband Feuerverzinken e.V.

Der Bundesverband Feuerverzinken e.V. und seine Serviceorganisation, das Institut Feuerverzinken GmbH, sind das Herz der deutschen Feuerverzinkungsindustrie – mit Standorten in Düsseldorf und Berlin. Als zentrale Interessensvertretung vereinen sie 112 führende Unternehmen, die sich auf das Feuerverzinken spezialisiert haben oder Zulieferer darstellen. Das Feuerverzinken ist eine bewährte Methode, um Stahl durch eine Zinkschicht dauerhaft vor Korrosion zu schützen. Seit seiner Gründung im Jahr 1958 hat der Verband kontinuierlich an Bedeutung gewonnen.

Heute verarbeiten die Mitglieder jährlich 1,8 Millionen Tonnen Stahl und erzielen dabei einen Umsatz von etwa 1 Mrd. Euro. Mit rund 4.800 engagierten Mitarbeitenden treibt die Branche Innovation und Qualität voran. Der Verband vertritt die wirtschaftlichen und technischen Interessen seiner Mitglieder und setzt sich auch aktiv für Standardisierung und Nachhaltigkeit im Feuerverzinken ein. Durch gezielte Branchenkommunikation, Forschung und Entwicklung sowie ein umfassendes Schulungs- und Veranstaltungsprogramm stärkt der Verband die Position seiner Mitglieder auf dem Markt.